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Frustrationstoleranz bei Hunden

Frustrationstoleranz bei Hunden – Gelassen bleiben, wenn’s nicht so läuft wie gewünscht

Neulich auf meinem Spaziergang mit einer Kundin und ihrem jungen Labrador-Rüden „Milo“:
Wir laufen gemütlich durch den Park, als Milo plötzlich die Nase in den Wind streckt. Ein paar Meter weiter sitzt eine Krähe auf dem Rasen – für ihn die Einladung zum großen Jagdabenteuer. Sein Blick verengt sich, die Ohren gehen nach vorne, die Pfoten scharren.

Doch statt ihm einfach nachzugeben, gehen wir ruhig, aber bestimmt weiter. Milo ist erst enttäuscht, dann ein wenig frustriert – er wirft noch ein paar sehnsüchtige Blicke zurück. Doch schon nach ein paar Schritten fällt sein Körper in einen ruhigeren Rhythmus, er beginnt wieder zu schnüffeln und orientiert sich an uns.
Ein kleines Erlebnis – und doch ein wichtiger Trainingsmoment.

Was bedeutet Frustrationstoleranz?

Frustrationstoleranz ist die Fähigkeit eines Hundes, mit unerfüllten Wünschen und Erwartungen umzugehen, ohne übermäßig gestresst oder unkontrolliert zu reagieren.
Im Alltag begegnet Hunden ständig etwas, das sie gerne tun würden – aber nicht dürfen oder können:
• Nicht zu jedem Hund hinlaufen
• Nicht jedes spannende Geruchsfeld ausgiebig untersuchen
• Nicht sofort ans Ziel rennen

Wie gut ein Hund solche Situationen meistert, hängt stark davon ab, wie er gelernt hat, mit Frust umzugehen.

Warum sie so wichtig ist

Hunde mit einer guten Frustrationstoleranz sind im Alltag deutlich gelassener. Das bringt viele Vorteile:
• Weniger Stress – Sie können warten und akzeptieren, dass nicht alles sofort passiert.
• Bessere Bindung – Sie vertrauen darauf, dass ihr Mensch die richtigen Entscheidungen trifft.
• Mehr Sicherheit – Ein Hund, der nicht kopflos reagiert, ist leichter zu führen.


Wie man Frustrationstoleranz trainiert

Diese Fähigkeit entsteht nicht von selbst – sie wächst durch Training, Geduld und Konsequenz:
1. Kurze Wartezeiten üben – Zum Beispiel beim Füttern erst warten lassen, bis du das Freigabesignal gibst.
2. Kontrollierte Enttäuschungen zulassen – Gehst du an einem spannenden Schnüffelpunkt vorbei, ohne anzuhalten, lernt dein Hund, dass nicht jeder Wunsch erfüllt wird.
3. Selbst gelassen bleiben – Hunde orientieren sich an unserer Stimmung. Dein ruhiges Handeln hilft deinem Hund, ebenfalls ruhig zu bleiben.

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